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Einer der Schwerpunkte ist die minimal-invasive Endoprothetik, das heißt das schonende Einsetzen von künstlichen Gelenken, die den Patienten nach der OP schnell wieder in seine tägliche Routine zurückkehren lässt. Zu den Errungenschaften des Faches zählen minimalinvasive OP- Verfahren und Computer-geplante und zum Teil auch Computer-navigierte Operationen von Kunstgelenken. Zu den Innovationen zählen neuerdings auch auf PatientInnen speziell abgestimmte OP-Instrumente und auch Implantate, die die geschlechtsspezifische Form bei z.B. Kniegelenken nachvollziehen.
Zukunftsweisende Schritte
1991 wurde das Department für Orthopädie und orthopädische Chirurgie als Teil der Abteilung für Allgemeinchirurgie unter der Leitung von Prim. Dr. Johannes Schindler gegründet. 2011 erfolgte die Umwandlung in eine eigene Abteilung im a. ö. Krankenhaus der Elisabethinen Klagenfurt. Mit der Schaffung eines Departments für Orthopädie und orthopädische Chirurgie vor 30 Jahren hat die Generaloberin der Elisabethinen, Sr. Consolata Hassler, den entscheidenden Grundstein für die Weiterentwicklung des a. ö. Krankenhauses der Elisabethinen gelegt und mit Weitblick die demographische Entwicklung der Bevölkerung und den zunehmenden Stellenwert der Gesundheit des Bewegungsapparates erkannt.
„Nicht immer war es einfach diesen neugegründeten Fachbereich dauerhaft im Krankenhaus zu verankern, doch mit Beharrlichkeit und Geduld wurde ein Erfolg erzielt“, erinnert sich die Generaloberin der Elisabethinen an die Anfänge der Abteilung.
Die Anfänge der Orthopädie am EKH: Vor 30 Jahren wurde mit v.l.n.r.: Sr. Engelberta, Prim. Weiß, Prim. Wenig, Sr. Consolata, der damalige OA Dr. Kuschnig , Prim. Erlacher, Sr. Hildegard, Prim. Schindler die Orthopädie gegründet
Hohe Fallzahlen und breites Behandlungsspektrum
Seitdem werden an der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie jährlich an die 700 Totalendoprothesen im Bereich Hüfte, Knie und Schulter implantiert. Dazu kommen Operationen im Bereich sämtlicher Gelenke, im Sinne von gelenkerhaltenden Operationen wie Arthroskopien an Schulter, Knie und Sprunggelenk, Achskorrekturen, fußchirurgische Eingriffe wie Hallux-valgus-Operationen, Operationen bei Hammerzehen, aber auch Plattfußoperationen und Operationen nach Verletzungen im Bereich der Sprunggelenke und vieles mehr. Insgesamt werden im Krankenhaus der Elisabethinen deutlich über 3.000 Operationen jährlich und weit über 1.500 Interventionen wie interventionelle Schmerztherapie, computertomographisch-gezielte Blockaden der Wirbelsäule und Stoßwellenbehandlungen etc. durchgeführt.
Derzeit umfasst die Abteilung für Orthopädie und Traumatologie 35 Betten, eine dazugehörige Tagesklinik und viele Funktionsbereiche, in Kooperation mit dem Bruderhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit an der Glan wird auch eine Ambulanz für Orthopädie und Traumatologie geführt.
Patientenschonende Verfahren und moderne Implantate
Im Laufe der vergangenen Jahre hat sich die Abteilung in Richtung Orthopädie und Traumatologie weiterentwickelt. Seit 1994 ist Manfred Kuschnig am Krankenhaus der Elisabethinen mit den Agenden der Orthopädie betraut, er leitet als Primararzt heute die Abteilung für Orthopädie und Traumatologie. In diesen drei Jahrzenten hat der Medizinische Direktor des Elisabethinen Krankenhauses zunächst als Oberarzt und dann als Primararzt die Orthopädie auf- und ausgebaut. Die Abteilung für Orthopädie am Elisabethinen-Krankenhaus hat sich im Laufe der drei Jahrzehnte zu einer leistungsfähigen Abteilung für innovative orthopädische Chirurgie mit internationaler Anerkennung entwickelt.
In derselben Zeit hat sich das Fach Orthopädie und orthopädische Chirurgie, wie es früher hieß, heute Orthopädie und Traumatologie, rapide weiterentwickelt. „Den besonderen Anteil an diesen Entwicklungen des Faches sind minimalinvasive OP-Verfahren, bei denen die PatientInnen unabhängig von der Länge der „Hautschnitte“ innerhalb kürzester Zeit zur täglichen Routine im Leben zurückkehren können“, sagt der Medizinische Direktor und Abteilungsvorstand Prim. Dr. Manfred Kuschnig.
Diese ständige Weiterentwicklung der Operationstechnik hat in den letzten Jahren zu einer starken Verkürzung der Liegedauer geführt. Dies ermöglicht in Kombination mit einer entsprechend professionellen Vorbereitung auf die Operation im interprofessionellen Team bis hin zur Betreuung nach der Operation und Organisation der Nachbehandlung im niedergelassenen Bereich, eine deutliche Verbesserung der Ergebnisse und schnellere Rehabilitation der Patienten. „Frisch Operierte können schneller in ihre tägliche Routine zurückkehren und sind schneller rehabilitiert“, fasst Prim. Dr. Manfred Kuschnig zusammen.
Das medizinisches Team mit Spaß am „Knochenjob“: Heute werden an der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie jährlich an die 700 Totalendoprothesen im Bereich Hüfte, Knie und Schulter implantiert. Dazu kommen Operationen im Bereich sämtlicher Gelenke
Enge Vernetzung
Seit dem Jahr 2006 besteht zwischen dem Krankenhaus der Elisabethinen in Klagenfurt und dem Verbund der Barmherzigen Brüder Österreich eine Kooperation, insbesondere mit dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit an der Glan wird diese Kooperation im täglichen Leben in vielen Fachbereichen wie Anästhesiologie, Radiologie, Allgemeinchirurgie und Orthopädie und Traumatologie gelebt.
Im Rahmen der Facharztausbildung zum neuen Fach Orthopädie und Traumatologie gibt es eine enge Kooperation der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie des EKH mit dem Unfallkrankenhaus in Klagenfurt und auch anderen Krankenhäusern, wie dem Krankenhaus der Diakonissen in Schladming.
Internationales Learning Center
Seit 2008 ist das Elisabethinen-Krankenhaus in Klagenfurt ein Internationales Lehr-Zentrum für die AMIS Methode, eine Operation von abgenützten, schmerzhaften Hüftgelenken. AMIS steht dabei für „anterior minimal invasive surgery“ und bedeutet, dass die Operation ohne Schädigung von funktionellem Gewebe wie Muskeln, Sehnen, Nerven etc. durchgeführt wird. „Dass dabei auch ein sehr kurzer Hautschnitt möglich ist, ist eine angenehme Nebenerscheinung“, beschreibt Med-Direktor Prim. Dr. Kuschnig. Seit dem Start frequentieren viele in- und ausländische Ärzte das Learning-Center, um diese Methode der Hüftchirurgie zu erlernen.
Hohe Ansprüche und geringe Komplikationsrate
Der Einbau künstlicher Hüftgelenke ist eine der erfolgreichsten Operationen in der Medizin, die Zufriedenheit ist hoch, die meisten Patienten können bereits am Tag der Operation wieder aufstehen. Das passt zu den steigenden Ansprüchen und das hohe Aktivitätsniveau der Betroffenen mit künstlichen Gelenken, weiß MD Prim. Dr. Kuschnig: „Viele Patienten erwarten nach einer derartigen Operation ihre Freizeitaktivitäten uneingeschränkt wie vor der Erkrankung weiter betreiben zu können. Im Hinblick auf die Belastung von Kunstgelenken empfehlen wir „Low-impact“-Sportarten, wie Wandern, Schwimmen und Radfahren.“ Auch als orthopädischer Chirurg sage ich – kein Kunstgelenk kann so gut sein wie ein gesundes eigenes Gelenk".
Medizinisches Team mit Spaß am „Knochenjob“
Das heutige Team der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie am Krankenhaus der Elisabethinen in Klagenfurt besteht aus acht Fachärzten, drei Assistenz- und Turnusärzten. Hinzu kommen Mitarbeiter im Bereich der Medizinisch-Technischen Berufe, wie Ergo- und Physiotherapeuten, Diplomsozialarbeiter und das große und engagierte Team der Krankenpflege unter der Leitung von Pflegedirektorin DGKP Silvia Lueger, MSc.. Weitere Mitarbeiter in der Verwaltung sind unter anderem für die zentrale Bettenplanung und somit an der damit verbundenen Effizienz der Auslastung tätig.
Den Mensch als Ganzes sehen
Die langfristig prognostizierte Krankheitsstatistik lässt für die kommenden Jahrzehnte einen Nachfrageschub nach orthopädischen Leistungen erwarten. Zusätzlich führt die Zusammenführung der Fachbereiche Orthopädie, orthopädische Chirurgie und Traumatologie zu einer weiteren Spezialisierung des Fachbereichs und in Zukunft zu neuen Berufbildern, schätzt der erfahrene Facharzt Prim. Dr. Kuschnig. „Es werden einzelne Regionen des Bewegungsapparats noch gezielter behandelt werden, ohne den Menschen in seiner Gesamtheit aus dem Blickfeld zu verlieren.“
Was dem Medizinischen Direktor Zukunftssorgen bereitet ist die Nachwuchsgeneration von Ärzte und deren aufgabengerechte Weiterbildung. „Damit diese funktioniert, muss in die Ausbildung der Experten von Morgen investiert werden. Neben der Ärzteschaft selbst sind hier vor allem die Politik und die Standespolitik gefragt,“ schließt Elisabethinen-Chefarzt Prim. Dr. Manfred Kuschnig.
SteckbriefMD Prim. Dr. Manfred Kuschnig
Manfred Kuschnig wurde 1957 in Klagenfurt am Wörthersee geboren, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seit März 1994 ist er als Leiter der Orthopädie und seit 2001 als Medizinischer Direktor des Elisabethinen-Krankenhauses tätig.
Nach seinem Studium der Allgemeinmedizin in Graz Ausbildung zum Arzt für Allgemeinmedizin und danach zum Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie in Klagenfurt spezialisierte er sich in den Bereichen Endoprothetik der Hüfte und des Kniegelenks, Fußchirurgie und arthroskopischer Chirurgie. Er absolvierte eine Zusatzausbildung in konservativer Therapie mit Schwerpunkt auf die Behandlung der Wirbelsäule und Neuraltherapie nach Huneke.
Viele Auslandaufenthalte in Bologna (Istituto Rizzoli), Nantes und Bordeaux (Fußchirurgie) Paris (Hüftchirurgie) Oxford (Kniechirurgie) etc.
MD und Abteilungsvorstand Prim. Dr. Manfred Kuschnig im Gespräch mit einer Patientin