Positive Klima- und Umweltbilanz 2022

Erfolgreicher Klima- und Umweltschutz in Krankenhäusern und Betreuungseinrichtungen der Barmherzigen Brüder Österreich

 

Kranken­häu­ser ver­brau­chen mit­unter so viel Energie wie man­che öster­rei­chi­sche Klein­stadt, was einen gi­gan­ti­schen CO2-Ausstoß zur Folge hat. Eben­so werden große Mengen an Wasser und zahl­reiche wei­tere Ressour­cen ver­braucht. – Men­schen heilen, pflegen, be­treu­en und gleich­zei­tig Klima und Umwelt belas­ten? Diesen Wider­spruch wollen die Barm­her­zi­gen Brüder auf­lösen!

 

Als einer der größten pri­vat-ge­mein­nützigen Ge­sund­heits­dienste­an­bie­ter Öster­reichs haben die Barm­herzigen Brüder daher 2022 – so wie in den Jahren davor – wieder um­fang­rei­che Maß­nahmen im Klima- und Um­welt­schutz­bereich gesetzt und wollen 2023 wei­tere nach­haltige Mei­len­stei­ne er­rei­chen.

 

 

KLIMA- UND UMWELT­SCHUTZ SIND CHEF­SACHE

 

Klima- und Um­welt­schutz wird bei den Barm­her­zi­gen Brüdern mehr­di­men­sio­nal sowie um­fassend ver­stan­den und fließt daher in alle Unter­nehmens­be­reiche ein. Dies beginnt beim Ein­satz regio­naler Pro­dukte in den Groß­küchen oder dem kon­ti­nuier­li­chen Aus­bau von Photo­vol­taik­an­lagen und reicht bis zu dem für 2023 ge­plan­ten Recyc­ling von Nar­ko­se­ga­sen. „Vor die­sem Hinter­grund wird deut­lich, dass wir Barm­her­zi­ge Brüder in allen un­se­ren öster­rei­chi­schen Ein­rich­tungen ein um­fassen­des Ver­ständ­nis von Schöpfungs­verant­wor­tung haben und diese auch leben wollen“, so Frater Saji Mullan­kuzhy, Provin­zial der Öster­rei­chi­schen Ordens­provinz der Barm­herzi­gen Brüder.

 

Im Sinne einer mo­der­nen und zu­kunfts­orien­tier­ten Unter­nehmens­führung nimmt der Nach­haltig­keits­ge­dan­ke großen Raum ein. „Klima- und Umwelt­schutz sind für uns zen­tra­le Be­stand­teile der Unter­nehmens­stra­te­gie und unse­res Selbst­ver­ständ­nisses“, betont Direk­tor Adolf Inzinger, Gesamt­leiter der Barm­her­zi­gen Brüder Öster­reich (CEO). „Wir denken und handeln ganz­heit­lich und dazu gehört selbst­ver­ständ­lich auch unsere Umwelt. Schöp­fungs­ver­ant­wor­tung ist bei uns eine zen­trale Mana­ge­ment­auf­gabe, die vom Recyc­ling von OP-Ein­weg­ins­tru­men­ten bis hin zu großen Bau­pro­jekten reicht. Durch den effi­zien­ten Ressour­cen­ein­satz schützen wir die Um­welt und erzielen gleich­zeitig Kos­ten­re­duk­tio­nen.“

 

 

ERFOLGREICH UMGESETZTE UMWELT- UND KLIMA­SCHUTZ­MASS­NAHMEN IN 2022 UND AUS­BLICK 2023

  • Erster öster­reichi­scher Gesund­heits­dienste­an­bieter mit EMAS-Zer­ti­fi­zie­rung aller Stand­orte

Alle öster­reichi­schen Stand­orte der Barm­her­zi­gen Brüder (sie­ben Kran­ken­häuser, drei Be­treu­ungs­ein­rich­tungen und eine Kur­anstalt) sind nach EMAS (Eco-Mana­ge­ment and Audit Scheme) zert­ifi­ziert und in das EMAS-Regis­ter des Umwelt­bundes­amtes ein­ge­tra­gen. Die Barm­her­zi­gen Brüder sind somit der erste öster­reichi­sche Ge­sund­heits­dienste­an­bieter, der alle seine Ein­rich­tungen zer­ti­fi­ziert hat. EMAS ist ein Ins­tru­ment der EU, das Unter­neh­men und Or­ga­ni­sa­tio­nen jeg­licher Betriebs­größe und Branche unter­stützt, die ei­gene Umwelt­bilanz kon­ti­nuier­lich zu ver­bessern.

 

Im Jahr 2022 fan­den an den Stand­orten in Klagen­furt (KH), Linz (KH), Kritzen­dorf (Betreu­ungs­ein­rich­tung), St. Veit (KH), Wien (KH) EMAS-Re­zer­tifizie­rungen statt. Eben­so wurde die Provinz­ver­wal­tung in Wien audi­tiert. 2023 werden die Stand­orte in Eisen­stadt (KH), Schär­ding (Kur­haus), Salz­burg (KH), Franzis­kus­schwes­tern Linz (Be­treu­ungs­ein­rich­tung), Graz (KH) und Kain­bach (Be­treu­ungs­ein­rich­tung) re­zer­ti­fi­ziert bzw. audi­tiert.

 

  • Bereichs­über­grei­fende Umwelt­teams: Aktive Ein­bin­dung der Mitar­beiter*­innen

Die Umwelt­teams an den ein­zel­nen Stand­orten sind für die kon­ti­nuier­liche Ver­besse­rung der Um­welt­leis­tung und opera­tive Um­setzung des je­wei­ligen Um­welt­pro­grammes zu­stän­dig. Die Teams treffen sich in regel­mäßi­gen Ab­stän­den. Bei den Be­sprech­ungen werden alle Umwelt­an­liegen und um­welt­rele­vante Pro­jekte be­han­delt. Bei der Zu­sammen­setzung der Teams wurde darauf ge­ach­tet, dass mög­lichst viele Be­rei­che ab­ge­deckt sind. Im Bedarfs­fall werden Expert*­innen ande­rer Berufs­gruppen bei­ge­zo­gen. Koordi­nier­ter In­formations­aus­tausch unter­einan­der und mit dem öster­reich­weiten Um­welt­beauf­trag­ten der Barm­her­zigen Brüder ermög­lichen das „Lernen von den Besten“.

 

  • Grüner Strom und De­kar­bo­ni­sie­rung

Seit Jänner 2020 bezie­hen alle Ein­rich­tungen der Barm­her­zigen Brüder Öster­reich nur mehr Strom aus er­neuer­baren Energie­quellen. Parallel dazu begann die Errich­tung von Photo­voltaik­anlagen. 2022 wurden neue Anlagen an den Stand­orten St. Veit/Glan (KH), Kritzen­dorf (Be­treu­ungs­ein­rich­tung), Franz­is­kus­schwes­tern Linz (Be­treu­ungs­ein­rich­tung) und Schärding (Kur­haus) in Betrieb ge­nommen. Die in­stallier­ten An­lagen haben in Summe ein maxi­males Leis­tungs­ver­mögen von 400 kWp (Kilo­watt-­Peak). Die erzeug­ten Strom­men­gen wer­den vor Ort für den Ei­gen­ver­brauch ver­wen­det. Für 2023 ist die Er­rich­tung von Photo­voltaik­an­lagen auf den Dächern der Kran­ken­häu­ser in Ei­sen­stadt, Graz, Klagen­furt, Salz­burg und Wien mit einer maxi­malen Gesamt­leis­tung von 1.200 kWp ge­plant.

 

Konnten die Barm­her­zigen Brüder Öster­reich bis Ende 2022 die CO2-Emmissionen im Ver­gleich zum Basis­jahr 2017 bereits um 55 % senken, so treiben sie die De­kar­bo­ni­sie­rung (Aus­stieg aus fossi­len Energie­trägern) weiter voran. 2023 wird dies an den Kranken­haus­stand­orten Linz, Graz-Eggen­berg (Ge­bäu­de an die Elisa­be­thi­nen Graz ver­pach­tet) und Eisen­stadt erfol­gen. Das Ziel lautet: Bis zum Jahr 2030 unter­nehmens­weit zu 98 % CO2-frei und klima­neutral zu sein! Für Not­fälle sind in den Ein­rich­tungen der­zeit noch nicht durch an­dere Techno­lo­gien ersetz­bare, diesel­be­trie­bene Not­strom­aggre­gate bereit­zu­halten und regel­mäßig zu testen. Kran­ken­haus­be­trei­ber können daher – vor­be­halt­lich der Ent­wicklung CO2-neu­tra­ler Treib­stoffe – zu­min­dest  ak­tu­ell nicht zu 100 % CO2-frei werden.

 

Das Bild zeigt die Photovoltaikanlagen auf dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit/Glan.

Photovoltaikanlagen auf dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in St. Veit/Glan

 

  • Monitoring und Steuerung mit digitalem Umwelt-Cockpit

Kontinuierlich ausge­baut und weiter­entwickelt wird das digitale Umwelt-Cockpit. Dies ist ein Energie-Monitoring­system, welches bereits in sieben Ein­richtungen einge­führt wurde, und Echt­zeit­daten des Ver­brauchs von Wasser, Strom, Gas und sons­tiger Wärme und Energie sowie die Ein­speise­leis­tungen der Photo­voltaik­anlagen liefert. Ebenso werden die Ab­fall­mengen ins System ein­ge­speist. Das Setzen von „Alarmen“ ermög­licht das Erkennen von un­ge­plan­ten Ver­brauchs­spitzen von Ressour­cen, wie sie etwa bei Wasser­rohr­brü­chen auf­treten würden. Durch den Ver­gleich von Funktions­ein­heiten unter­schied­licher Stand­orte können Bench­marks erstellt und Nutzungs­ge­wohn­heiten besser analy­siert werden.

 

  • Umstellung auf Green-IT

Im Bereich Green-IT wurde suk­zessive die Zahl phy­si­scher Server reduziert und diese auf virtu­elle Server um­ge­stellt. Verbun­den mit speziellen Kühl­konzep­ten konnten auch hier Ressour­cen einge­spart werden. Weiters steht die Auf­rüstung sämt­licher PCs und Laptops von Fest­platten mit mechan­isch betrie­benen und energie­inten­siven Ele­men­ten auf weniger strom­ver­brau­chende „statische“ SSDs vor der Fertig­stellung. SSDs sind im Ankauf teurer, sparen diese Kosten aber über den gesam­ten Lebens­zyklus des Produkts durch gerin­geren Strom­ver­brauch wieder ein – zumal PCs und Laptops im patien­ten­nahen Bereich das ganze Jahr im 24/7-Betrieb laufen.

 

  • Umwelt- und Klimaschutz im OP

Effizienter Umwelt- und Klima­schutz ist auch an Orten möglich, an denen man dies wohl nicht erwarten würde, etwa im Operations­saal. Nar­kose­gase wie Lach­gas, Desfluran, Sevofluran und Isofluran sind lang­lebige halo­ge­nierte Kohlen­wasser­stoffe und im Vergleich zu CO2 noch klima­schädlicher. Diese werden derzeit während einer OP ab­ge­saugt und in die Außen­luft abge­leitet. 2023 werden alle Narkose­maschinen mit speziellen Aktiv­kohle­absor­bern ausge­stattet, welche die Gase auf­nehmen und speichern. Die „gefüllten Absorber“ werden künftig an ein Recycling­unter­nehmen über­geben und die Nar­kose­gase zur Wieder­ver­wendung extra­hiert. Die Qualität und Wirk­samkeit der Gase bleibt dabei un­ver­ändert. Das Recycling von Nar­kose­gasen wird 2023 sukzessive in allen sieben öster­reichischen Kran­ken­häusern der Barm­herzigen Brüder umgesetzt.

 

Das Recycling ausgewählter bei Opera­tionen ver­wen­deter Einmal­produkte ist für 2023 ein weiteres Umwelt­schutz­projekt im OP. Derzeit werden diese med­izi­ni­schen Einmal­pro­dukte nach einer Opera­tion ent­sorgt. Ziel ist, dass diese gereinigt (desinfi­ziert), zerlegt und nach Materi­alien (Kunst­stoff, spezieller OP-Stahl, Batterien etc.) getrennt ei­nem Re­cycling­prozess zu­geführt werden.

 

  • Multiplikator für Umwelt- und Klimaschutz: Aus­zeich­nungen, Vernetz­ung, Trans­parenz

2022 wurde den Barm­her­zigen Brü­dern Öster­reich das „Green Brands Güte­siegel“ für vor­bild­liche öko­lo­gi­sche Nach­halti­gkeit ver­liehen. Bei der EMAS-Kon­ferenz 2022 des Umwelt­bundes­amtes in Salz­burg wurde das Senioren­heim Fran­zis­kus­schwes­tern in Linz mit der EMAS-Ur­kunde aus­ge­zeichnet.

 

Wissen teilen und vonein­ander lernen:

Bei mehreren Fach­kon­ferenzen, Aus­tausch­treffen mit anderen in- und auslän­dischen Ge­sund­heits­dienste­anbie­tern sowie zahl­reichen kirch­lichen Ein­rich­tungen wurden die Aktivi­täten der Barm­herzigen Brüder im Bereich des Klima- und Umwelt­schutzes vor­ge­stellt. Diese Ver­netzung ermög­licht es, von­einan­der und mit­ein­ander zu lernen und die Um­welt- und Klima­schutz­aktivi­täten wei­ter aus­zu­bauen.

 

Trans­parenz bei der Um­setzung der Umwelt- und Klima­schutz­maß­nahmen

Derzeit laufen bei den Barm­herzigen Brüdern Öster­reich be­rei­ts die in­ter­nen Vor­berei­tungen für die künftig gemäß EU-Taxo­nomie­ver­ord­nung gefor­derten neuen Nach­haltig­keits­berich­te (CSRD) sowie das EU-Liefer­ketten­gesetz. Ver­stärkt rücken ebenso bereits gemäß Scope 3 die CO2-Treib­haus­gas­emissio­nen entlang der Liefer- und Wert­schöpfungs­ketten in den Fokus.

 

Zur Öster­reichischen Ordens­pro­vinz gehören auch zahl­reiche Kran­ken­häu­ser und Ein­rich­tungen in Tsche­chien, der Slo­wa­kei und Ungarn. Ab 2023 wird auch dort mit der Ein­füh­rung eines Umwelt­mana­ge­ments be­gonnen.

 

 

Link

Weiterführende Informationen finden Sie unter www.barmherzige-brueder.at/umwelt

Österreichische Ordensprovinz des Hospitalordens des heiligen Johannes von Gott
Taborstraße 16
1020 Wien

   Gutes tun und es gut tun!

    Motto des hl. Johannes von Gott
    (1495-1550)

 

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ÖSTERREICHISCHE ORDENSPROVINZ

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heiligen Johannes von Gott

"Barmherzige Brüder"

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1020 Wien

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